Bereits in 2016 teilte die Verwaltung mit (DS 1612576*), dass man mit Unterstützung des Ministeriums für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW die Nominierung des Niedergermanischen Limes als Teil der Welterbestätte “Grenzen des römischen Reichs“ vorbereite. Dem Bonner Legionslager kommt dabei nach eigenen Angaben der Verwaltung bei dieser Nominierung als überregional bedeutendem militärischen Standort eine besondere Bedeutung zu. In diesem Zusammenhang hat die Verwaltung vorgeschlagen, die beiden wesentlichen Tore des alten Römerlagers an den beiden Standorten zu visualisieren.

Die BBB-Fraktion hat nach 5 Jahren Untätigkeit der Verwaltung für die Sitzung des Hauptausschusses am 17. Juni und den Rat am 24. Juni beantragt, die OB zu beauftragen, bis spätestens zur Sitzung des Stadtrats am 20. Oktober einen Vorschlag vorzulegen, wie und mit welchem finanziellen Aufwand die von der Verwaltung selbst in Aussicht gestellte Visualisierung der beiden wesentlichen Tore des alten Römerlagers realisiert werden kann. Zur Umsetzung soll entsprechend dem BBB-Antrag DS 201928-20AA** vorsorglich ein Betrag in Höhe von 20.000 Euro als städtischer Eigenanteil in den Haushalt 2021/2022 eingestellt wird.

Die Stellungnahme der Verwaltung, wonach man bei Annahme des Antrages und Beschlussfassung dem Rat „im Herbst einen Vorschlag zur Visualisierung des Römerlagers“ vorlegen werde, grenzt 5 Jahre nach der Ankündigung einer entsprechenden Initiative durch die Verwaltung selbst nicht nur an Frechheit. Es zeigt vor allem deutlich, dass die neue grüne Führung unter OB Katja Dörner noch weniger Interesse an der Geschichte dieser Stadt hat, als dies ohnehin schon unter dem Amtsvorgänger der Fall war.

* https://www2.bonn.de/bo_ris/daten/o/pdf/16/1612576.pdf

** https://www.bonn.sitzung-online.de/public/vo020?VOLFDNR=2001013&refresh=false