Für die nächste Sitzung des Planungsausschusses am 24. August hat die BBB-Fraktion anhand von drei konkreten Baumaßnahmen und auch allgemein für die letzten Jahre nachgefragt, wie es um die Förderung selbstgenutzter Eigenheime und Eigentumswohnungen aus öffentlichen Mitteln bestellt ist. Aus Sicht der BBB-Fraktion ist dieser Teilaspekt des Wohnungsbaus fast vollständig aus dem Blickwinkel geraten. Ungeachtet der Notwendigkeit „bezahlbarer Mietwohnungen“ weisen diese im Gegensatz zu öffentlich gefördertem Wohneigentum ein großes Manko auf: Nach Auslaufen der Bindungsfrist für die Mietzinshöhe muss für diese Wohnungen ziemlich schnell der übliche Marktpreis gezahlt werden und die Stadt Bonn steht wieder am Anfang des Teufelskreises, nämlich der Forderung nach erneutem Bau von gefördertem Wohnraum. Abhilfe langfristig schafft da aus Sicht des BBB nur Eigentum.

Dazu BBB-Stadtverordneter Johannes Schott: „Wenn die Bonner Sozialdezernentin davon spricht, dass mittlerweile schätzungsweise 50 % der Bonnerinnen und Bonner Anspruch auf Wohngeld haben, dann heißt das nichts anderes, als dass tausende von Bonnerinnen und Bonnern sich trotz Vollzeitbeschäftigung keine Mietwohnung in Bonn, geschweige denn noch so kleines Eigentum leisten können. Der Anteil an gefördertem Wohnraum in Mietskasernen mag noch so hoch sein, solange diese Wohnungen nicht von der städtischen VEBOWAG sondern privaten Investoren gebaut werden, entfällt nach 20-30 Jahren die Mietpreisbindung und das Problem ist das Gleiche wie zuvor.

Angesichts der aktuellen Zinssteigerung auf dem Kapitalmarkt sollte wieder vermehrt die öffentliche Förderung selbstgenutzter Eigenheime und Eigentumswohnungen in den Fokus rücken. Denn im Zusammenspiel mit entsprechender Ausweisung insbesondere städtischer Bauflächen in Erbpacht könnte dies für viele Bonnerinnen und Bonner eine attraktive Alternative zur Mietwohnung darstellen. Auf diese Weise könnte nicht nur langfristig der Mietpreisspirale in Bonn Einhalt geboten werden.

„Zur Sozialgerechtigkeit, für die unsere grüne Oberbürgermeisterin übrigens eigens ein teures Programmbüro ins Leben gerufen hat, gehört für mich vor allem, dass sich auch junge Familien mit durchschnittlichem Einkommen nachhaltig, zukunftsfähig und vor allem dauerhaft mit Wohnraum in Bonn versorgen können“, so Schott.