In ihrer Pressemitteilung vom 11. April 2023 ließ OB Katja Dörner (Grüne) verkünden, dass die Erfahrungen der vergangenen Monate gezeigt hätten, dass insbesondere die Temperaturabsenkung in städtischen Gebäuden signifikant zur Energie- und Kosteneinsparung beitragen konnte und auch nach Ende der bundesweiten Energiesparverordnung verschiedene Maßnahmen zur Energieeinsparung beibehalten werden sollen. Diese Aussagen hat die BBB-Fraktion zum Anlass genommen, für die Sitzung des Betriebsausschusses des Städtischen Gebäudemanagements am 3. Mai 2023 zwei Anfragen zu stellen.

Zum einen wollte der BBB exemplarisch anhand der Schwimmhallen und den 5 größten städtisch genutzten Büroimmobilien wissen, wie viel Energie tatsächlich und nachweisbar eingespart worden ist. Außerdem sollte die Verwaltung darlegen, wie sich seit der Temperaturabsenkung im Vergleich zu vorher der Krankenstand der Belegschaft und die Nutzung von Homeoffice entwickelt hat. Bei der zweiten Nachfrage zum Stand der Sanierung von Heizungsanlagen in städtischen Liegenschaften ging es darum zu erfahren, wie viele Heizungsanlagen in städtisch genutzten Liegenschaften sanierungsbedürftig sind, wie viele im Zeitraum 2018-2022 erneuert worden sind und in welchem Umfang dies über Anbieter von Energiedienstleistungen (EDL) erfolgt ist. Des Weiteren wollte die BBB-Fraktion in Erfahrung bringen, ob die Betriebsleitung einen Zeit- und Kostenplan für die Erneuerung der Heizanlagen/Wärmeversorgung in den städtischen Liegenschaften erstellt hat und wenn nein, warum nicht.

Wie ein Schlaglicht legen die dazu aktuell eingegangenen Stellungnahmen für die heutige Sitzung des Betriebsausschusses erneut offen, wie es um den Einsatz von Oberbürgermeisterin Katja Dörner und ihrer linksgrünen Ratsmehrheit gegen den Klimawandel im eigenen Hause tatsächlich bestellt ist.

Dazu sagt BBB-Stadtverordneter Dr. Albert Weidmann: „Das zeigt in meinen Augen deutlich: OB Dörner ist offensichtlich nicht daran interessiert, in ihrer Funktion als Stadtoberhaupt bei der städtischen Gebäudesanierung und dem Energiemanagement mit gutem Beispiel voran zu gehen. Klimaschutz ist in ihren Augen scheinbar hautsächlich durch die Bürgerinnen und Bürger zu leisten. Und wer wie OB Dörner behauptet, die Temperaturabsenkung in städtischen Gebäuden hätte signifikant zur Energie- und Kosteneinsparung beigetragen, auf Nachfrage aber keine Zahlen nennen kann, der macht sich obendrein auch noch unglaubwürdig. Wir wissen aber, dass die Stadtverwaltung von den Stadtwerken Bonn (SWB) monatlich eine Rechnung mit den Verbräuchen über Strom, Fernwärme, Gas und Wasser erhält. Es scheint so, als ob diese Daten nicht ausgewertet werden.“

Wir empfehlen der OB, sofort eine neue und kompetente Betriebsleitung für das seit fast einem Jahr führungslose SGB zu finden, damit dort endlich ein Energiemanagement ISO 50001 eingeführt wird.