Die Fraktionen von B90/Grüne, SPD und Linkspartei haben gestern in der Bezirksvertretung Beuel beschlossen, dass die Oberbürgermeisterin mit der „Entwicklung des Heckelsbergplatzes zu einem urbanen, durchgrünten Stadtareal“ beauftragt werden soll. Was sich zunächst schön „grün“ liest, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als üble bauliche Verdichtung. Denn beschlossen wurde im Grundsatz, im Bereich des heutigen Parkplatzes und des Spielplatzes Mietskasernen und Gewerbeeinheiten entstehen zu lassen. Die Geschossblöcke sollen über die Höhe der umliegenden Bebauung „in verträglichem Maße“ hinausgehen. Außerdem sollen die Erschließungsflächen, also Zuwegungen zu den privaten Nachbargrundstücken „minimiert“ werden.

 

Dazu sagt BBB-Bezirksverordneter Frank Maas: „Im Klartext heißt das, dass den Anwohnern ein bis zu 9 oder 10-geschossiger Wohnblock vor die Fenster gesetzt und den Eigentümern die bauordnungsrechtlich erforderlichen Stellplätze und Garagen auf den umliegenden Grundstücken abgekauft und diese Stellflächen in eine neue `Quartiersgarage´ unter dem Neubau verlagert werden sollen. Laut Auskunft der Verwaltung auf meine Rückfragen im Rahmen der Sitzung, wird durch den Mehrheitsbeschluss der Koalition ein kostenintensives Planungs- und Ausschreibungsverfahren in Gang gesetzt, welches im Falle der Ablehnung der erforderlichen Flächenverkäufe den defizitären Haushalt der Stadt Bonn weiter unnötig belastet. Im Übrigen enthält der Beschluss nur vage formulierte Ziele zur künftigen Begrünung, die meines Erachtens davon ablenken sollen, dass die Bonner Grünen nach wie vor dem Betongold Vorrang vor dem Klimaschutz in Bonn geben.“

 

Durchgehende Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sowie Begrünung an den Fassaden eines solchen Hochhauses hält der Bürgerbund für ebenso unrealistisch und wenig umsetzbar wie eine „Quartiersgarage“ für Bewohner, Anwohner und umliegende Geschäfte.

 

„Für ein solches Wolkenkuckucksheim wird sich kein Investor finden und wenn doch, werden dort Wohnungen entstehen, die sich kein Normalverdiener leisten kann – weder zum Erwerb noch zur Miete. Und erst recht werden dort nicht zum Großteil Sozialbauwohnungen der VEBOWAG entstehen, wie dies von Grünen und SPD vorgegaukelt werden soll. Ich habe für den BBB den Vorschlag abgelehnt und kann den benachbarten Eigentümern nur dringend raten, sich nicht auf einen Verkauf ihrer Grundstücksflächen einzulassen“, so Maas.