Der in Bonn ansässige Verein „Stiftung für Kunst und Kultur e. V.“ hat der Stadt Bonn angeboten, die Bereitstellung von Kunstprojekten auf Leihbasis im öffentlichen Raum mit einer Plastik des spanischen Bildhauers Jaume Plensa fortzusetzen. Das einen großformatigen Frauenkopf darstellende Kunstwerk wird in zwei unterschiedlichen Varianten offeriert, als “Laurelle” (7 Meter hoch aus Gusseisen) oder als „Hortensie am Bahnhof“ (Höhe: 4,5-5 Meter, Material: Bronze).

Dem Wunsch des Künstlers und der Stiftung, die Plastik auf dem Ria-Maternus-Platz aufzustellen, wollten Oberbürgermeisterin Katja Dörner (B90/Grüne) und die städtische Kunstkommission nicht folgen und schoben immer neue Gründe für ihre Ablehnung vor. Erst war der Platz für das Werk nicht geeignet, dann das verwendete Material der Plastik nicht klimagerecht und zum Schluss stand der Denkmalschutz dem Kunstwerk vor dem Bahnhof im Wege.

Linke und Grüne kritisierten denn auch gestern Abend in der Bezirksvertretung Bad Godesberg das Angebot der Leihgeber heftig. Der gerade neu gewählte Bezirksbürgermeister Michael Wenzel (B90/Grüne) verstieg sich sogar dazu, der Stiftung unlautere Methoden vorzuwerfen. Am Ende half den Gegnern des Kunstwerks alles Krakeelen nichts: Auf Basis eines Änderungsantrages* der BBB-Fraktion wurde mit breiter Mehrheit beschlossen, den Bereich vor dem Bahnhof Bad Godesberg für das Kunstwerk vorzusehen. Die endgültige Festlegung des genauen Standorts auf dem Ria-Maternus-Platz soll nach einem Ortstermin der Bezirksvertretung mit dem Leihgeber und dem Künstler erfolgen.

Dazu sagt BBB-Fraktionsvorsitzender Marcel Schmitt: „ Wir freuen uns, dass die Bezirksvertretung sich für die Aufstellung des Kunstwerks in Bad Godesberg entschieden hat. Mit der Plastik wird der Ria-Maternus-Platz eine schöne Aufwertung erfahren. War schon die durchsichtige Nörgelei von Katja Dörner und der Kommissionsmitglieder an der Godesberger Lokalität im Vorfeld der Entscheidung ärgerlich, fand das Gestern noch einmal eine Steigerung: Die teilweise zur Schmähkritik ausartende Meckerei von linksgrüner Seite war unwürdig. Die von den Grünen geäußerte Auffassung, nicht die Installation des Kunstwerks sei für den Bahnhofsvorplatz als ‘Highlight’ anzusehen, sondern die Aufstellung einer Ökotoilette, zeigt deutlich deren verengte Geisteshaltung.”

 

* BBB-Antrag (Drucksache 230596-01 AA)

https://www.bonn.sitzung-online.de/public/VO020?VOLFDNR=2012391

** Beschlussvorlage OB (Drucksache 230596)

https://www.bonn.sitzung-online.de/public/vo020?VOLFDNR=2011426&refresh=false