Auch wenn Rolf Beu (Grüne) und seine Parteigenossin Oberbürgermeisterin Katja Dörner (auf Netzseite der Stadt nachlesbar) noch so oft postulieren, „viele gesellschaftliche Gruppen“ würden den Bau einer Seilbahn von Ramersdorf auf den Venusberg befürworten, wahrer wird die Behauptung dadurch nicht. Selbst unter Anhängern der Grünen sind laut Forsa-Umfrage zur Seilbahn deren Befürworter nur leicht in der Überzahl. Beim Koalitionspartner SPD sieht es mit einer leichten Mehrheit gegen die Seilbahn schon andersrum aus. Unter den Anhängern der Linken herrscht indes gar breite Ablehnung für die Gondelanlage. Das Seilbahnprojekt Bonn ist schlichtweg wegen vieler offener Fragen noch nicht ausgegoren und spaltet die Bürgerschaft daher eher statt sie zu einen. Vor diesem Hintergrund hält die BBB-Fraktion die Aussagen von Beu und Dörner hinsichtlich der Befürwortung für gezielte Desinformation zur Durchsetzung eines grünen Prestigeprojekts.

Dazu sagt BBB-Stadtverordneter Johannes Schott: „Die einseitige Kampagne wird die fehlende Akzeptanz für das umstrittene Verkehrsprojekt nicht beseitigen. Wenn den Bonner Grünen und der Oberbürgermeisterin tatsächlich an einer breiten Unterstützung für den Seilbahnbau durch die sogenannte Stadtgesellschaft gelegen wäre, hätten Sie die Feststellung der Unzulässigkeit des Bürgerbegehrens `Seilbahnplanung stoppen` im März letzten Jahres zum Anlass genommen, einen Ratsbürgerentscheid zur Bonner Seilbahn anzustoßen. Ich bin mir sicher, dass ein tatsächlicher Entscheid der Bürgerinnen und Bürger über eine Seilbahn bei Vorliegen aller Informationen zu einer Ablehnung führen würde. Aber vor Basisdemokratie – wie die Forsa-Umfrage und die Erfahrungen mit Melbbad und Spaßbad zeigen – und echter Bürgerbeteiligung hat man bei den Bonner Grünen viel zu viel Angst. Es ist kein Zufall, dass man bei grünen Kernthemen mit umfangreichen Auswirkungen auf die Bürgerschaft wie dem Radentscheid, dem Klimaplan, der Verkehrswende über die Köpfe der Bürger hinweg entscheidet.“