Auch noch so wohlgefeilte Worte von OB Dörner (Grüne) können über die Fakten nicht hinwegtäuschen. Die eigentlich weniger für den ÖPNV sondern für Radfahrer angelegte Umweltspur auf dem Herrmann-Wandersleb-Ring ist gefloppt, weil sie von Radfahrern erwartungsgemäß nicht angenommen wurde. Wer bitte fährt im Abgasgestank neben sich stauenden Autos, wenn er wenige Meter parallel durch Landschaftsschutzgebiet radeln kann? 150 zusätzliche Radbewegungen und das in beide Richtungen inkl. Doppelungen am Tag rechtfertigen keine eigene Fahrspur. Und wenn dann auch noch vorsätzlich die Zahl der MIV-Verkehrsbewegungen als Vergleichsgröße von der OB verheimlicht wird und die Stadtwerke berichten, dass der Radverkehr in Richtung Hardtberg den Busverkehr mitunter sogar behindert, liegt für die BBB-Fraktion auf der Hand, dass diese „Auswertung“ politisch-ideologisch, aber fernab der Realität und ermittelten Daten zu dem Ergebnis kommt, die Umweltspuren mit Freigabe für den Radverkehr beizubehalten. Es grenzt im Übrigen schon an Volksverdummung, wenn die Stadtwerke von Behinderungen durch Radfahrer auf der Umweltspur berichten und uns OB Dörner dann in gleichem Atemzug weiß machen will, dass eine neue Schaltung der Ampeln zu verstärkten Fahrzeitgewinnen der Busse führen soll. Oder in der „Auswertung“ überwiegend im Konjunktiv und von „Annahmen“ geschrieben wird.
Wie sich an seit eh und je beampelten Kreuzungen die Umweltspur positiv auf die Sicherheit kreuzender Fußgänger ausgewirkt haben soll, ist dem BBB schleierhaft. Wenn hier OB Dörner „Regelverstöße von Verkehrsteilnehmern“ im vorher / nachher Vergleich anführt, erwarten wir auch, dass Ross und Reiter genannt werden. Oder hüllt sie sich auch hier in Schweigen, weil es vorher überwiegend Radfahrer auf dem für diese freigegebenen Fußgängerweg waren, die die Verkehrsverstöße begangen haben?
Dass OB Dörner eine Fahrzeitverlängerung beim MIV von bis zu gut 40 % als „unkritisch“ bewertet, wird da wohl kaum noch jemanden verwundern.