21.01.2025 Zukunft des Sportpark Nord vor dem Hintergrund der desolaten Haushaltslage – BBB: Sanierung mit geschätzten 142 Mio. Euro ebenso wenig finanzierbar wie die aktuelle Nutzung

In der kommenden Sitzung am 23.01.2025 wird sich der Sportausschuss mit einer Beschlussvorlage von OB Katja Dörner (Grüne) zur Grundsanierung des Sportparks Nord befassen. Darin führt die OB aus, dass hierfür aus heutiger Sicht von Gesamtkosten in Höhe von 142 Mio. EUR brutto auszugehen ist. Neben der Kenntnisnahme der Vorprüfung der Grundsanierung schlägt das Stadtoberhaupt vor, das SGB zu beauftragen, im Rahmen einer Machbarkeitsstudie weitere Umsetzungsvarianten, wie z.B. Neubau, Sanierung in Bauabschnitten einschließlich der Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Darüber hinaus sollen auch die Flächenbedarfe einer Prüfung unterzogen werden. In diesem Zusammenhang sollte nicht unerwähnt bleiben, dass große Teile des Sportpark Nord wie das Schwimmbad (ca. 2.374 m²), die Sporthallen (ca. 1.936m², Fechthalle ca. 404m²) sowie Nebenräume im Gebäude (ca. 1792 m²) aktuell noch dem SSF Bonn zur exklusiven mietzins- und nebenkostenfreie Nutzung überlassen sind. Diese vertragliche Regelung hat die Stadt allein im Jahr 2016 über 600.000 Euro gekostet. Mittlerweile dürfte der städtische Zuschuss zugunsten des SSF deutlich dichter an der Millionengrenze liegen. Die tatsächlich nach dem Überlassungsvertrag anfallenden Kosten sind Gegenstand einer BBB-Anfrage im Finanzausschuss am 30.01.2025 (Vgl. Anlage DS 252357). Darüber hinaus hat die BBB-Fraktion im Sportausschusses beantragt, dass die Verwaltung die zur Aufrechterhaltung und Sicherung des Betriebes des Sportpark Nord zwingend notwendige Sanierungsmaßnahmen der Vorplanung mit entsprechender Kostenangabe darstellen soll. Dazu sagt BBB-Stadtverordneter Dr. Albert Weidmann: „Der Sportpark Nord hat für die Förderung des Sports zweifelsohne eine hohe Bedeutung. Angesichts der desolaten Haushaltslage und der bekannt dürftigen Fähigkeiten des städtischen Gebäudemanagements halten wir eine Generalsanierung durch die Stadt für utopisch. Wir befürworten hingegen eine schrittweise und vor allem maßvolle Erneuerung von abgängigen Gewerken und Anlagen. Für die Stadt teure Exklusivrechte einzelner Nutzer sind nicht nur aus finanzieller Hinsicht, sondern auch aus Gründen der gerechten Verteilung von Sportflächen für alle Bonnerinnen und Bonner sowie deren Vereine zu überdenken.“ Bezüglich der Kosten für Zeit in denen Hallenbadflächen im Stadtbezirk Bonn saniert werden müssen, hat der BBB im Sportausschuss und im Rat bereits vorgeschlagen, statt des von der Stadtverwaltung geplanten Baus eines Interimsschwimmbades für 20 Mio (plus 5 Mio späterer Abrisskosten) ein 125 m langes mit Glas überdachtes, energieautarkes Badeschiff* für rund 9 Mio. Euro anzuschaffen. Weidmann: „Ein Badeschiff könnte linksrheinisch und bei Bedarf auch rechtsrheinisch genutzt werden. Es muss später nicht abgerissen, sondern kann verkauft werden. Die erzielbare Ersparnis im Vergleich zu einem temporären Bau an Land dürfte somit weit über dem bei Anschaffung und Abbau anfallenden Betrag von nominal 16 Mio. Euro liegen. Badeschiff sind in Bonn im Übrigen nichts Neues. Vor 120 Jahren verfügten die Bonner bereits über drei Badeschiffe am Rheinufer.“   *(knapp 15 m breit, mit 50 m Sportbecken, 25 m Mehrzweckbecken, Kinderlehrbecken, 25 m Umkleide und Bistro).