Verspätungen oder Ausfälle von Kursen des Bonner ÖPNV sind weder neu noch selten, haben aber in den letzten Wochen mehr als deutlich zugenommen. Ob Kunden auf kurzgesetzten Fahrten viele Haltestellen vor Linienende aus dem Bus geworfen werden (z.B. auf der Linie 613) oder auf der eigentlich alle 10-Minuten zu bedienenden Stadtbahnstrecke zwischen Buschdorf/Tannenbusch-Mitte und der Stadthalle Bad Godesberg eine halbe Stunde auf die Linien 63/16 zu warten haben, allenthalben gibt es Klagen über den unsteten Nahverkehr in Bonn. Die BBB-Fraktion hat diesen Missstand aufgegriffen und in der Bezirksvertretung Bad Godesberg und im städtischen Verkehrsausschuss Anfragen* dazu eingebracht. Unter anderem will man auf Seiten der Wählergemeinschaft in Erfahrung bringen, welches Vorgehen OB Katja Dörner (Grüne) mit der zuständigen Stadtwerkegesellschaft SWB Bus u. Bahn (SWBV) sowie den Kölner Verkehrsbetrieben vereinbart hat, um die anhaltende Misere in den Griff zu bekommen.

Dazu sagt BBB-Fraktionsvorsitzender Marcel Schmitt: „Zu viele Busse und Bahnen kommen in Bonn unpünktlich oder gleich gar nicht. Die schon länger anhaltende Entwicklung beim ÖPNV-Angebot ist den Bonner Kunden schlichtweg nicht zumutbar. Hier ist die Oberbürgermeisterin als Vorsitzende des Aufsichtsrates der SWBV gefordert, schnellstens durch geeignete Maßnahmen Abhilfe zu schaffen. Die Bürger wird man nur dann als Bus- und Bahnkunden halten bzw. vom Umstieg auf den öfftl. Nahverkehr überzeugen können, wenn endlich Busse und Bahnen zuverlässig fahren und es nicht ständig zu Verspätungen oder gar Ausfällen kommt.“

Zu der im Dezember 2022 eingebrachten Großen Anfrage des BBB zu Verspätungen und Ausfällen auf der Linie 613 lag am Mittwoch dieser Woche in der Bezirksvertretung Bad Godesberg keine inhaltliche Antwort vor. Angeblich, weil eine Stellungnahme der Stadtwerke fehlte. Ob man sich auf Seiten der Stadtwerke mit den eigenen Schlechtleistungen nicht genügend befasst oder die Verwaltung unter OB Dörner wegen verspäteter Anfrage bei den SWB einfach nur schlecht organisiert ist, blieb unklar. Die dafür in mehreren Redebeiträgen der Bezirksfraktionen geäußerte Kritik blieb am Ende wirkungslos: Die Anfrage musste vertagt werden.

Schmitt: „Die Stadtwerke müssen Verspätungen, Kurzsetzungen und Ausfälle dokumentieren. Andernfalls könnten sie der Stadt als Auftraggeber für den ÖPNV nicht Rechenschaft leisten. Dass das vorhandene Datenmaterial und die Stellungnahme zur Kalamität des Busverkehrs auf den Heiderhof nicht vorlag, ist bedenklich. Offenbar mangelt es an der notwendigen Transparenz.“

 

* 1. Drucksachennummer 220840-07:

Die BBB-Fraktion hat gefragt, wie hoch die Anzahl von Verspätungen oder Ausfällen auf der Bahnstrecke seit Fahrplanwechsel war, wer die unzuverlässige Linie 16 wie stabilisieren soll und was Frau Oberbürgermeisterin als Vorsitzende des Aufsichtsrates der für die Verkehrsdienste der Stadtwerke zuständigen Gesellschaft SWBV eigentlich unternommen hat, um die Schlechtleistungen der letzten Wochen im ÖPNV abzustellen:

https://www.bonn.sitzung-online.de/public/vo020?VOLFDNR=2010012&refresh=false

 

  1. Drucksache 230002:

Dazu passend will die BBB-Fraktion mittels Großer Anfrage für die Sitzung der Bezirksvertretung Bad Godesberg am kommenden Mittwoch  in Erfahrung bringen, wie sich Stadtverwaltung und Oberbürgermeisterin zu den Verspätungen, Ausfällen und kurzgesetzten Fahrten der Buslinie 613 positionieren:

https://www.bonn.sitzung-online.de/public/vo020?VOLFDNR=2009964&refresh=false&TOLFDNR=2032215)

 

  1. Drucksache 230029:

Weiter will der BBB in der Sitzung des Ausschusses für Mobilität und Verkehr am 26.01.2023 über den Sachstand zu den von der Verwaltung aufgeführten Untersuchungen und Gesprächen hinsichtlich eines möglichen Tausches der Stadtbahnlinien 66 und 16/63 informiert werden:

https://www.bonn.sitzung-online.de/public/vo020?VOLFDNR=2010011&refresh=false)