Die Freude der BBB-Fraktion über die auf ihren Antrag hin vom Rat in seiner Sitzung am 27.April 2023 beschlossene Bereitstellung erforderlicher Mittel in Höhe von 50.000 EUR für die Visualisierung der Römertore im Rahmen der Haushaltsberatungen währte nicht lang. Am vergangenen Mittwoch kassierte die linksgrüne Ratsmehrheit den von ihr zunächst mitgetragenen Beschluss wieder ein. Aus den Reihen der Grünen bezeichnete man die eigene als auch die Zustimmung der SPD, Linken und Volt im Rat zum Antrag des BBB als „Missverständnis“. Es würde bereits genug in Sachen Römerlager getan, sagten die Koalitionäre zu ihrer Kehrtwende weiter.

Dazu meint Fraktionsvorsitzender Marcel Schmitt: „Wir bedauern, dass schon sicher geglaubte Gelder für die Veranschaulichung der Römerzeit in Bonn jetzt wieder gestrichen werden. Für alles scheint in Bonn Geld da zu sein, nur nicht für einen angemessenen Umgang mit unserem historischen Erbe. Statt die Wiege und Geschichte unserer Stadt als Teil der überbrachten römischen Weltkultur angemessen zu befördern, schreiben die Bonner Grünen offensichtlich lieber eigene Stadtgeschichte wie z.B. mit einer Umweltspur für 120.000 EUR auf den Hermann-Wandersleb-Ring.“

Bezeichnend ist aus Sicht des BBB, dass -nicht wie in solchen Fällen von Abstimmungspannen der Regierenden üblich- die Koalition die Rücknahme des Ratsbeschlusses selbst beantragt, sondern Oberbürgermeisterin Katja Dörner eine Beschlussvorlage* eingebracht hat mit der Begründung, die Verwaltung vermute ein Missverständnis bei der Abstimmung im Rat.

„Dass die Oberbürgermeisterin hier offenbar von Koalition gedrängt wurde, eine eigene Vorlage in der Sache zu fertigen, lässt nur zwei Schlüsse zu. Entweder den Koalitionären war ihre Ahnungslosigkeit während den Haushaltsberatung peinlich oder Katja Dörner ist neuerdings so etwas wie eine Dienstmagd von Linksgrün. Man weiß kaum, was lächerlicher ist“, so Schmitt.

 

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