Für die BBB-Fraktion ist die Ankündigung der Stadt Bonn, die künstlerische Neugestaltung am Bonner Hauptbahnhof am 3. Mai mit einer feierlichen Eröffnungsfeier zu begehen, nicht ohne Ironie: Auch wenn der Stadtbaurat eine gesteigerte Aufenthaltsqualität durch die neuen Abgänge zur U-Bahn sieht, muss doch auf die vielen Pleiten und Pannen hingewisen werden:

So hat die Instalation des ‘Glaskunstwerks’ unverhältnismäßig viel Zeit beansprucht und dazu geführt, dass die bei den Stadtwerken ausführungsreifen Pläne für den Einbau von Aufzügen nicht umgesetzt werden konnten. Der barrierefreie Zugang zu den Bahnsteigen der meistfrequentierten Haltestelle ‘Bonn Hauptbahnhof’ der Stadtbahn hat sich somit um mehr als zwei Jahre verzögert. Und bis heute gibt es keinen barriefreien Zugang, denn das Fahrband, das auf die B-Ebene Richtung Poststraße führt, entspricht nicht den Vorschriften für behindertengerechte Zugänge, weil es viel zu steil angelegt ist. Es ist bedauerlich, dass die farbige Verblendung der Wände offenbar in der Chefetage bei Frau Dörner Vorrang vor einem barriefreien Zugang zur Stadtbahn gehabt hat. Gerade für Mitbürger, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, älteren Mitbürgern, die auf den Gebrauch von Rollatoren angewiesen sind sowie Nahverkehrs-Nutzern, die mit Kinderwagen unterwegs sind, wäre die Schaffung der Barrierefreiheit sehr hilfreich gewesen.

Neben dem enormen Zeitverzug sowie der fehlenden Barrierefreiheit sei auch nochmals an die Kosten erinnert, die immerhin mit 4,8 Millionen Euro zu Buche schlugen.

Johannes Schott, Stadtverordneter der BBB-Fraktion: “Wir wollen weder dem Stadtbaurat noch der Oberbürgermeisterin die Festtagsstimmung vermiesen: Aber das gesamte Bahnhofsumfeld – insbesondere der Zugang zur Innenstadt mit der ‘Treppe des Grauens’ sowie zum Busbahnhof sowie die gesamte Gestaltung vor dem Bahnhofsgebäude – werden weder der Wichtigkeit dieses Verkehrsknotenpunkts noch dem Eingangstor-Charakter für externe Gäste gerecht. Die Versprechungen, die mit der neuen Bahnhofsvorplatzbebauung abgegeben wurden, haben sich nicht bewahrheitet. Zudem handelt es sich im Bereich zwischen der Thomas-Mann-Straße und dem Kaiserplatz/Hofgarten gerade in den Abendstunden um einen Brennpunkt, den viele Bürger gerne meiden.”