Dass sich das Fahrradmietsystem in Bonn etabliert hat und einen sinnvollen Beitrag zum Umweltschutz bietet, ist auch bei der BBB-Fraktion unbestritten. Allerdings fehlen dem BBB aktuelle Daten darüber, wie viele der Ausleihen und gefahrenen Kilometer auf SWB-Abo-Kunden entfallen. Ebenso fehlen Angaben darüber, zu welchem Zweck die Räder benutzt wurden und vor allem, ob es sich um Fahrten handelt, die sonst ohne Elektrifizierung motorisiert zurückgelegt worden wären.

Dazu BBB-Stadtverordneter Johannes Schott: „Da vermutlich gar nicht ermittelbar ist, ob und in welchem Umfang die Leihräder als Ersatz für mit fossilen Brennstoffen betriebene Fahrzeuge benutzt werden, ist es unseriös, von 720 Tonnen CO2-Einsparung zu sprechen. Die Statistiken zur Nutzung des Fahrradmietsystems bis 2019 – jüngere liegen nicht vor – zeigen aus Fraktionssicht, dass ein Großteil der Fahrräder von Anfang an auch zu Freizeitzwecken oder sogar als kostengünstige Alternative zum eigenen Fahrrad genutzt werden. Die Angabe der CO2-Einsparung werden wir daher genauso hinterfragen wie die aktuellen statistischen Daten zur Nutzung des Fahrradmietsystems. Vor allem interessiert uns aber, ob der von den SWB und letztlich der Stadt zu zahlende Zuschuss an nextbike alleine durch die Ausleihzahlen der Abo-Kunden der SWB zustande kommen.“

Zur Erinnerung: Ursprünglich sollte das Fahrradmietsystem ein attraktives Angebot in erster Linie an SWB-Kunden sein, um die letzten Meter von der Haltestelle zum Ziel zurückzulegen. Die BBB-Fraktion verkennt natürlich nicht, dass bei stärkerer Auslastung des Mietsystems auch durch „Nicht-Kunden“ die Kosten pro Nutzer sinken.

„Auch, wenn man das Fahrradmietsystem und auch die Bezuschussung von zusätzlichen attraktiven ÖPNV-Angeboten an SWB-Kunden befürwortet, ist es aber nicht die Aufgabe der Bonner Steuer- und Abgabenpflichtigen, anderen Menschen ihre Freizeitmobilität oder gar einen günstigeren Ersatz für das eigene Fahrrad zu finanzieren“, so Schott.