Auf Nachfrage der BBB-Fraktion teilte Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Bündnis90/Die Grünen) einerseits mit (DS 191031-04ST), dass die Offenlage des Engelsbaches zu einer naturschutzfachlichen Aufwertung des dort bereits vorhandenen Biotopverbundes und der hohen Wertigkeit für Natur, Landschaft und Artenschutz führen würde. Gleichzeitig gibt sie aber zu, dass seit der Beschlussfassung vor über einem Jahr nichts passiert ist. Und das, obwohl das erforderliche Planfeststellungsverfahren voraussichtlich Jahre in Anspruch nehmen wird. Auch wenn der Haushalt 2021/2022, in dem die Planungskosten veranschlagt sind, erst kürzlich genehmigt wurde, kann die BBB-Fraktion nicht glauben, dass zumindest für vorbereitende Gutachten keine Haushaltsmittel vorhanden gewesen sein sollen. Für die nächste Sitzung des Rates hat der BBB daher beantragt (DS 191031-05), das Planfeststellungsverfahren nun unverzüglich in die Wege zu leiten und die erforderlichen Fachgutachten einzuholen.

Dazu BBB-Stadtverordneter Johannes Schott: „Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Offenlage zugunsten einer möglichen Bebauung dieser ökologisch und klimatisch äußerst wertvollen Fläche doch noch verzögert werden soll. Von einer grünen Oberbürgermeisterin erwarten wir eigentlich, dass sie so bedeutende Klima- und Artenschutzprojekte ohne erneute Aufforderung durch die BBB-Fraktion in Angriff nimmt. Besonders gespannt bin ich allerdings darauf, ob sich nicht nur Grünen-Stadtverordneter Daniel Rutte sondern vor allem auch seine Fraktion an die Aussage `Wir Grüne möchten die stadtklimatisch bedeutsame Fläche freihalten` erinnern werden, wenn am 28. Oktober unser Antrag auf Einleitung des Planfeststellungsverfahrens behandelt wird. Aber vermutlich wird man wieder wie schon bei der Dach- und Fassadenbegrünung das erprobte Mittel der `Bekenntnis-Verzögerungsvertagung` wählen und am 28. Oktober erstmal wieder vertagen.“

Aus Sicht des BBB scheint bei den Bonner Grünen und der Ratskoalition der einzige Fokus auf der „Verkehrswende“ zu liegen. Der Erhalt von Freiflächen, Frischluftschneisen, Baum- und Strauchbewuchs hingegen hat offensichtlich keine Priorität.