Die SPD will die zum Landschaftsschutzgebiet Kottenforst gehörende Freifläche zwischen Elisabethstraße, Muffendorfer Straße, Am Bismarckturm und Am Kreuter mit bis zu 1.000 Wohnungen bebauen lassen. Ein entsprechender Antrag der SPD-Fraktion, der zur Umsetzung der Pläne dienen soll, steht auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Bad Godesberg am 27.08.2025 (Stadthalle, ab 17.00 Uhr). Statt der Absicht von vornherein zu widersprechen, will Oberbürgermeisterin Katja Dörner (B90/Grüne) bei Annahme des SPD-Antrages die vorbereitenden Arbeiten zu einer möglichen Bebauung des geschützten Gebietes durchführen. Dass der SPD-Vorstoß, das ca. 7 Hektar große Areal unter dem Bismarckturm zu bebauen, dem von ihr selbst initiierten Freiraumplan (Drucksache 231965) und der Biodiversitätsstrategie für Bonn (Drucksache 220672-01) widersprechen, interessiert die Oberbürgermeisterin offenbar nicht. Entgegen der Bonner SPD, OB Dörner und der Grünen, welche Klima- und Umweltschutz zwar versprechen, diese Ziele aber allzu oft für Wohnungsbau über Bord werfen, wird der BBB den Plänen nicht zustimmen.
Dazu sagt BBB-Bezirksverordnete Jutta Acar: „Über die Freifläche zwischen Elisabethstraße und Muffendorfer Straße wird die im Wald rund um den Heiderhof in der Nacht entstehende kühle Luft in den Talkessel von Bad Godesberg geleitet. Im Falle einer baulichen Inanspruchnahme der Fläche würde gerade in den sommerlichen Hochdrucklagen kaum noch Frischluft aus Richtung Wald in das Metzental, nach Pennenfeld und in Teile des Kur- und Villenviertels gelangen. Die Veränderung, die eine Bebauung an dem Hang mit sich brächte, würden die Bewohner der genannten Gebiete mit einer Zunahme von Schwüle zu spüren bekommen. Die bauliche Versiegelung des selbst als Kaltluftbildungsfläche ausgewiesenen Areals würde ferner den Untergang der im Gebiet liegenden Biotopflächen und Trockenwiesen bedeuten. Statt durch Bauversiegelung zusätzlichen Wohnraum für Zuzugswillige von außerhalb zu schaffen, wollen wir, dass die bereits in Bonn lebenden Einwohner in ihrem direkten Wohnumfeld im Sommer vor extremer Hitze geschützt werden.“
Die BBB-Fraktion hat daher beantragt, die SPD-Pläne abzulehnen und die Rekultivierung der unterhalb des Bismarckturms gelegenen städtischen Flächen aus klimatischen Gründen und Belangen der Biodiversität in die Wege zu leiten. Mit den Eignern von Privatflächen im Gebiet soll die Stadt ebenfalls darüber verhandeln. Denkbar sind im oberen Teilbereich Laubgehölze zur Fortsetzung des Bewuchses der Wacholderhöhe und in Richtung Tal sowie entlang des Goldbergweges die Anpflanzung der früher in Muffendorf weitverbreiteten Pfirsichbäume wie z.B. der robusten Sorte „Rekord von Alfter“.
Marcel Schmitt, Fraktionsvorsitzender des BBB begründet den Änderungsantrag so: „Die Sicherung von Frei- und Grünflächen ist für Bonn zur Anpassung an den Klimawandel ebenso unverzichtbar, wie eine umsichtige Stadtplanung. Dem wird das Ansinnen der SPD zur Ausweisung neuen Baulandes unterm Bismarckturm nicht gerecht. Für uns hat der Erhalt der Lebensqualität der hier Lebenden Vorrang vor dem Wunsch Auswärtiger, sich in Bonn in einem Neubaugebiet anzusiedeln.“